Donnerstag, 28. Februar 2008

Neues aus Absurdistan ;-)

So, unser Kurztrip nach Nepal ist beendet.
Da die Streiks in dieser Region weiter andauern und saemtliche Wege in die Berge blockiert sind, haben wir uns wieder auf den Weg nach Indien, in einen nahe gelegenen Nationalpark bei Madarihat gemacht. Am naechsten Tag ritten wir bereits bei Sonnenaufgang auf dem Ruecken eines Elefanten durch den erwachenden Dschungel und beobachteten die wilden Tiere.
Ansonsten ging es in diesem abgelegenen Doerfchen sehr beschaulich zu. Ein besonderes Highlight war das Essen in der "Dorfwirtschaft". Hier wurde direkt im Eingangsbereich ueber offenem Feuer in grossen Toepfen gekocht und der ganze Rauch zog durch die voellig verrusste Kneipe.















Es gab nur ein Gericht, das wie folgt aussah: ein grosser Haufen Reis, dazu verschiedene Schaelchen mit gewuerzten Kartoffeln, Blumenkohl und Zwiebeln in verschiedenen Saucen. Gegessen wird natuerlich mit den Haenden. Typisch indisch halt. Bei Bedarf kam der Wirt mit seinem grossen Topf und haute einem nochmal eine Kelle Reis aufs "Teller". Das Geschirr und die Glaeser waren wie immer nur grob gereinigt. Am Schluss kam die muerrische Wirtin mit ihrem uralten, verdreckten Lappen und wischte den Tisch ab, was in Indien soviel heisst wie die Essensreste auf dem Boden zu verteilen.
Hier ein Gruppenbild der Belegschaft:















Da es nicht absehbar ist wie lange die Streiks noch dauern, geht's heut Abend vorzeitig mit dem Sleeper-Train nach Kalkutta.

Sonntag, 24. Februar 2008

Strike - Strike - Strike

Hier kommen Gruesse aus Nepal!
Nepal?
Richtig, Nepal!

Wie es dazu kam:
Nach 3 Tagen in Varanasi, wollten wir die Grossstadt endlich verlassen um im noerdlichen Bergland rund um Darjeeling die Ruhe zu geniessen. Wir sahen uns schon auf einer Dachterasse sitzen, guten Tee schluerfen und um uns die hoechsten Gipfel der Welt.
So schnell ging es dann aber doch nicht, denn unser Zug nach Siliguri hatte mal eben schlappe 23 Stunden Verspaetung. Nach einer relativ angenehmen, allerdings 20-stuendigen Zugfahrt im Sleeper-Waggon wollten wir vom Bahnhof direkt weiter nach Darjeeling.
Doch wen wir auch fragten, alle erklaerten uns, dass der Grossraum um Darjeeling aufgrund von politischen Streiks gesperrt sei. Da es langsam Abend wurde, mussten wir gezwungenermassen eine Nacht in Siliguri verbringen und entschieden uns, alternativ am naechsten Tag in das ebenfalls sehr schoene Sikkim zu reisen.
Voller Tatendrang suchten wir frueh Morgens nach einer Verbindung dorthin. "Sikkim is also closed!" war die 'erfreuliche' Antwort, die uns von allen Seiten zu Ohren kam.
Was nun? Da die nepalesische Grenze nur ca. 40 km weit entfernt war entschlossen wir uns kurzfristig, diese Moeglichkeit wahrzunehmen um ins Bergland zu gelangen. Nachdem wir das Nepal-Visum im Reisepass hatten und uns nach einer geeigneten Route erkundigten, ereilte uns die 'Frohe Kunde', dass sich die Streiks mittlerweile auch auf den oestlichen Teil Nepals ausgebreitet hatten. Weder Busse noch Jeeps durften Personen befoerdern und auch Trampen war nicht moeglich, da nicht einmal die Trucker fahren durften. Einzige Moeglichkeit: Die Hauptstadt Kathmandu, aber gerade die grossen Staedte wollten wir ja hinter uns lassen.
So verbringen wir die heutige Nacht erstmal in der Grenzstadt Kakarbhitta, erkundigen uns morgen nach der aktuellen Lage und entscheiden dann, wie es weitergeht...

Mittwoch, 20. Februar 2008

Varanasi

Mit der Ruhe ist es auch schon wieder vorbei, mittlerweile sind wir in der Millionenstadt Varanasi angekommen. Das ist mit Abstand die bisher dreckigste Stadt und die Sonne kommt kaum durch den Smog durch. Varansi liegt direkt am Ganges und ist die heiligste Stadt der Hindus. Wir waren heute sogar schon bei Sonnenaufgang am Fluss und haben den Hindus bei ihren Waschritualen zugeschaut.
Oft unmittelbar daneben liegen die sogenannten "Burning Ghats", wo die Hindus ihre toten Angehoerigen auf einen Holzstapel legen und nach einer laengeren Zeremonie und verschiedenen Ritualen verbrennen. Fuer uns ein ziemlich schockierender Anblick, fuer die Hindus was voellig Normales. Dies geschieht hier rund um die Uhr und inmitten von Kuehen, Ziegen und streunenden Hunden.


Dienstag, 19. Februar 2008

Kamasutra in Stein

In Khajuraho haben wir die beruehmten Tempel mit den in Stein gehauenen Kamasutra-Darstellungen besichtigt. Sehr interessant =)
Ansonsten war es recht relaxt dort weil wir eine chillige Unterkunft hatten und uns auf der Dachterrasse einen Chai nach dem anderen goennten... Ausserdem liegt Khajuraho etwas abseits vom Schuss und somit ging es fuer indische Verhaeltnisse verkehrsmaessig recht ruhig zu.



Freitag, 15. Februar 2008

Tanzend in Jabalpur

Nachdem wir uns von der Horror-Zugfahrt ausgeschlafen hatten und uns gegen 14 Uhr wieder auf die Strasse wagten liefen wir geradewegs einer feiernden Hochzeitsgesellschaft in die Arme. Mit ohrenbetaeubender Musik und wild feiernd wurden wir sofort umringt, mit Konfetti besprueht und aufgefordert mitzutanzen. So huepften wir durch die Strassen von Jabalpur und gratuliertem anschliessend noch dem Braeutigam auf seinem bunt geschmuecktem Schimmel..


Inzwischen sind wir in einem wirklich total verdreckten Hotel in Satna angekommen, dessen Bettlaken vermutlich seit der Eroeffnung im Jahre 1967 nicht mehr gewaschen wurden... :-)

Hoch lebe die Deutsche Bahn!!!

In Jalgaon kamen wir auf die glorreiche Idee, einmal eine groessere Etappe anzupacken und kauften uns ein Ticket, 2. Klasse (!!!) nach Jabalpur. Fuer die knapp 600 Kilometer waren nur schlappe 128 Rupien pro Person (ca. 2,20 Euro) faellig, aber die hatten es in sich. Schon hoffnungslos ueberfuellt fuhr der Zug in den Bahnhof ein. Da wirklich an kein Durchkommen bzw. Einsteigen zu denken war, fanden wir in einem Gueterwaggon ein Plaetzchen, wo wir verhaeltnismaessig bequem sitzen konnten. Doch dieses Glueck hielt nicht lange denn schon an der naechsten Haltestelle wurden wieder Gueter (stinkender Trockenfisch) eingeladen und wir mussten uns wohl oder uebel mit unseren grossen Rucksaecken in einen Personenwaggon zwaengen. Zu diesem Zeitpunkt dachten wir, der Zug sei voll. Von wegen. An jeder Station kamen nochmals welche dazu, so dass man ruckzuck ein Kind auf dem Schoss hatte...


Als es anfing zu daemmern fingen die Inder an, es sich in allen erdenklichen Lagen, Positionen und sogar auf der Gepaeckablage bequem zu machen...

Alles in allem dauerte diese Horrorfahrt ueber 11 Stunden (laut Fahrplan 8 Stunden). Voellig erschoepft kamen wir um halb zwei nachts in Jabalpur an und beschlossen, uns nie mehr ueber die Deutsche Bahn zu beschweren!!

Dienstag, 12. Februar 2008

Jalgaon

Mittlerweile sind wir mit einem alten, klapprigen Bus ueber die schlechten Strassen von Indien weitergefahren (was den Fahrer allerdings nicht daran gehindert hat, mit Hoechstgeschwindigkeit und immer auf Konfrontationskurs zu fahren), haben die Hoehlen von Ajanta besichtigt und sind jetzt in Jalgaon.

Montag, 11. Februar 2008

Impressionen aus Aurangabad

Von Mumbai fuhren wir mit dem Zug nach Aurangabad (6.5 Std.), einer schon viel laendlicheren Stadt mit einem idylischen Fluesschen, in dem sich auch die Schweine wohlfuehlten... Den bestialischen Gestank koennt ihr zum Glueck nicht riechen!
Um die ausserhalb der Stadt gelegenen Hoehlen zu besichtigen, mussten wir eine Rikscha-Fahrt organisieren. Nach minutenlangen, zaehen Verhandlungen mit teilweise 6 Rikscha-Fahrern gleichzeitig einigten wir uns schliesslich auf einen Preis und los ging die abenteuerliche Fahrt durch die engen, vermuellten Gassen von Aurangabad...















Nachdem der treue Fahrer 1.5 Std. am Hoehleneingang auf uns gewartet hatte, gings zurueck in unsere Unterkunft, jedoch nicht ohne zuvor einen Stop am Bibi-Ka-Maqbara, auch besser bekannt als "Taj Mahal der Armen" gemacht zu haben.


Samstag, 9. Februar 2008

Is this your first time in India? No!!

Sodala, hier kommen die ersten Zeilen aus einer anderen Welt - Indien!
Nach ca. 10 Stunden Flug (ueber London) sind wir um 1 Uhr nachts (Ortszeit) in Mumbai angekommen und gleich von der Taxi-Mafia anstaendig uebers Ohr gehauen worden :-)
Nachdem wir uns in einem "Hotel" (aehnelt einer Knastzelle) erstmal ausgeschlafen haben, haben wir uns die Stadt angeschaut, u. a. das Gateway of India und am Abend den Sonnenuntergang am Meer genossen....
Ein krasses Land, ab morgen kaempfen wir uns in Richtung Norden hoch... Gruesse an alle!!